... passieren schon die wunderlichsten Sachen.
Unsere Reise ging weiter gen Süden mit Zwischenstopp in Bangkok, wo wir unseren Mietwagen am Airport wieder abgeben wollten, der durch das Songkran/Wasserfest nicht etwa sauber, sondern ein wenig dreckig geworden ist Man bespritzt sich nicht nur mit Wasser sondern färbt sich immer gegenseitig weiß - keine Ahnung warum, aber sicher weil weiß hier die Farbe für Geld und Wohlstand ist. Hier gibts all das wofür wir Geld für "gesunde Bräune" ausgeben eben für "gesunde Weiße": Bleeching, Whitening, Mega-Whitening in jeder Art von Creme: Hand-, Gesichts-, Sonnencreme, Bodylotion etc.
Zurück zum Auto: Nun denkt man ja, daß dies mit Navi ganz einfach geht - tut es prinzipiell auch -, aber eben nur, wenn man die letzten und entscheidenden 5km nicht auf der unteren Fahrbahn einer ewig langen und riesig breiten Autobahnbrücke (8-spurig) fahren muss. Ist dann der Sitz der Autovermietung falsch eingezeichnet, kommt man leider nie an. So haben wir das Gelände um den Flughafen und "Sie haben ihr Ziel erreicht" mehrfach abgefahren (bei 8 Spuren und Autobahnkreuzen schon gar nicht so einfach zweimal die gleiche Stelle wiederzufinden), aber die Vermietstation lag weder auf noch neben der Autobahn. Stattdessen wurden wir noch mehrfach begossen und der PickUp hat noch ein paar mehr Schlammhände auf den guten Lack abbekommen. Zudem wurde dann mal die Autobahn für 15min noch kurz total gesperrt damit irgendwelche Staatsgäste zum Neujahrsempfang freie Fahrt haben. Etwas genervt sind wir dann doch direkt in den Flughafen gefahren. Auto einfach irgendwo geparkt und siehe da, der Dame am Flughafen-Autovermietschalter war genau das alles recht. Es gibt nämlich weder speziellen Parkplatz noch Büro am Flughafen - schont das BUDGET eben;)
Ein tolles Erlebnis war auch das Tanken kurz zuvor am Sonntag zu Songkran. Man fährt in die Tankstelle und die ganze Belegschaft (ist kein Ein-Mann-Betrieb wie bei uns, sondern waren min. sieben) steht neben der Tanksäule aufgereiht wie Cheerleader und singt jedem Kunden erstmal ein Lied samt Tanzeinlage. Den Hund an der Tanke ließ das Ganze aber kalt! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit jeder Türöffnung kam es erfrischend kühl von drinnen nach draußen (bei uns daheim ist auch das genau andersrum). Man könnte fast meinen, dass zu jedem "Haus" ein Hund gehört. Die meisten sind allerdings wild. Die haben zwar auch immer mal die große Klappe gegenüber Autos, aber meist liegen sie am Straßenrand und schlafen. Sei es mitten in der Stadt, am Highway oder eben im Eingangsbereich von den Geschäften. Und wer glaubt, dass die Hunde hier betteln, liegt auch total daneben! So haben wir in Sukhothai beobachtet, wie ein Junge dem Hund einen Knochen geben wollte, dieser Hund jedoch einen Sicherheitsabstand von mindestens 2m hielt, selbst als der Junge den Knochen hinlegte und wir uns auch noch ein Stück entfernten, hat dieser sich nicht den leckeren großen Knochen geholt. Ob der Wuff Vegetarier war?
Was ganz deutlich zu spüren ist, dass die Einheimischen es ausnutzen, dass man nicht ihre Sprache spricht. Man fühlt sich des öfteren nicht an-, sondern mehr ausgelacht. Und das im Süden mehr als im Norden. Gerade wenn es auch darum geht dem Taxifahrer zu erklären, wo man hin will, wenn dieser kein englisch spricht.
Preisvergleich - Unsere erste Massage in Bangkok war wohl die Beste - über 1 Std. Fussmassage einschließlich Hände und Kopf für 150 TBH, in Chiang Mai haben wir dann schon für 60 Min. 250 TBH gezahlt (die Leistung war super), hätten wir in Sukhothai eine solche Massage haben wollen, hätten wir für 20 Min. bereits 150 TBH bezahlen können.
Und genau diese Preisdifferenzen kann man auch bei Taxifahrten beobachten. Von ursprünglich 1200 TBH haben wir letztlich nur 400 verhandelt und tatsächlich gezahlt, wobei uns auch dies überteuert vorkam, denn in Bangkok haben wir für mehr Strecke nur 280 TBH nach Taximeter ausgeben müssen. So freundlich alle auch lächeln mögen, hat man ständig das Gefühl irgendwo um sein Geld gebracht werden zu wollen. Da verliert sich ehrliche Gastfreundlichkeit und die Bereitschaft für Trinkgeld sehr schnell.
Auf dem Flughafen auf den Flieger wartend, gab's dann aber gleich noch die nächste Stufe von Service. Dort wo es Massenabfertigung gibt (egal ob an Flughafen, Restaurants, Städten oder Stränden), fehlt dann auch noch das Lächeln. So wurden uns nach der Bestellung eines vielversprechenden Menüs (Suppe, Hauptgang, Überraschung) ordentlich aufgetischt...Nach dem Foto und dem Naschen einiger Pommes von der American Breakfast-Überraschung kamen dann die Kellner nochmals und nahmen Rudis Hauptgang wieder mit und stellten den Teller quasi direkt beim Nachbartisch ab (es hat keiner geschaut oder gefragt, ob ich davon schon gegessen habe). Rudi bekam prompt seinen "Richtigen" aus der Küche. Keine Minute später kam die nächste Bedienung mit kurzem "Sorry", nahm einfach das American Breakfast und stellte es wenige Tische hinter uns dem Gast hin - mit nur noch wenigen Pommes drauf. Naja, in Deutschland hätte man wenigstens die Teller unauffällig erst wieder in die Küche und dann, ob nun aufgefüllt oder nicht zum richtigen Gast gebracht. Unsere Überraschung war übrigens die klitzekleine Frühlingsrollenecke. Aber das Schauspiel war sehr unterhaltsam für uns. Und wie gesagt, alles mal gänzlich ohne Lächeln und Gastfreundlichkeit hier.